PREVIEW BERLIN ART FAIR
weiss
STAND: 15.06.2014
ANNA KLINKHAMMER GALERIE, DÜSSELDORF

ANNA KLINKHAMMER GALERIE, DÜSSELDORF

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Andrea Lehmann
GREENELAND, 2008/2009
Öl, Dammar auf Leinwand/ Öl auf Karton, Plastikfolie
Installation ca. 17 × 10 × 2.60/2.80 m

Andrea Lehmann (D) - GREENELAND

Andrea Lehman hat eine neue wundergespickte malerische Raumskulptur erdacht, gemalt und gebaut. Auftritt: die Euphonia, ein Instrument zur Erzeugung von menschlichen Stimmlauten, Vorläufer der Erfindung des Telefons, die Alex Graham Bell dann für sich beanspruchen und patentieren sollte, motiviert durch Gier und ein ererbtes philantropisches Interesse an Taubstummen und ihrer eugenischen Verhinderung für alle Zeiten. Wir betreten Greeneland, eine besondere Parallelwelt, in deren Details und weitem historischem Hintergrund die Technologien des späten 19. Jahrhunderts und die Sorgen und Permutationen des späten britischen Empires der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts als Licht-Mahre und Albdrücke hindurch scheinen. Hintergründiger, schwarzer, intelligent verspielter Humor blitzt auf, so als würden – mit prä-technologischen Gadgets versehene Goldfische, oder waren es Katzenhaie? – in der Kristallkugel eines eleganten siebenbürgischen Hellsehers Geheimdienstmantras aufsagen. Dann tauchen wir in ein Spiegelspiel ein, dass Lehmann mit sich selbst, uns, den Betrachtern, aber vor allem mit den malerischen Mitteln, dem skulpturalen Umraum und nicht zuletzt mit dem kunst- und zeitgeschichtlichen Fundus in ausgebuffter Sophistikation in Gang setzt. Was Andrea Lehmann dazu bewog, die beiden Grahams, Greene und Bell, Tauben und Taube, als phantastische Protozoen in ihr eigenes, ganz spezielles Goldfischglas auszusetzen, erahnen wir wohl, vielleicht aber auch nur vage-virtual.

Christoph Matthias Plum 2009

 

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